Die Feuchte-Gleichgewichtsmessung ist kein eigenständiges Messprinzip. Einem feuchten Baustoff wird aus praktischen Gründen die Möglichkeit gegeben, einen Feuchte-Ausgleich zur umgebenden Luft oder zu einem Baustoff, dessen Feuchtegehalt sich leicht messen lässt, durchzuführen. Mit Hygrometern wie z.B. dem Hygromaster oder Leitfähigkeits-Messgeräten wie dem Surveymaster wird dann der gesuchte Feuchtegehalt indirekt ermittelt.
Wenn ein trockenes, absorbierfähiges Material, wie Holz oder Ziegel, in einer sehr feuchten Umgebung lagert, absorbiert es Wasser und der Feuchtigkeitsgehalt steigt. Andererseits gibt absorbierendes Material Feuchtigkeit an eine trockene Umgebung ab.
Die Bewegung der Feuchtigkeit vom Material zur Umgebung und umgekehrt besteht solange, bis der Wasserdampfpartialdruck (im Material und in der Umgebung) ausgeglichen ist. Wenn dieser Zustand erreicht ist, kann der Feuchtigkeitswert eines Materials als relative Gleichgewichtsfeuchte (ERH = Equilibrium Relative Humidity) bezeichnet werden.
Gibt z.B. feuchtes Holz absorbiertes Wasser an die umgebende trockene Luft ab, dann steigt die relative Luftfeuchte beinahe linear mit dem massebezogenen Feuchtegehalt des Holzes an. Das Verhältnis Feuchtegehalt des Baustoffs zu Luftfeuchte ist allerdings nicht immer linear, insbesondere bei sehr dichten Baustoffen wie Beton. Voraussetzungen für einen ungehinderten Feuchteaustausch zwischen dem Baustoff und der Luft sind ein abgeschlossenes Luftvolumen und genügend Zeit.
Praktische Anwendungen im Bodenverleger-Bereich sind in den Anleitungen beschrieben.
Wie funktionieren Feuchte-Gleichgewichtsmessungen?
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